Bisher wurden Klimageräte mit dem EER und dem COP bewertet. Der EER bewertete die Effizienz im Kühlbetrieb. Der COP definierte die Wirtschaftlichkeit – also das Verhältnis von eingesetzter und abgegebener Leistung – im Heizbetrieb. Bislang waren diese Werte ausschließlich auf einen einzigen Betriebspunkt hin ausgelegt. Das führte dazu, dass Hersteller teilweise ihre Geräte ausschließlich genau auf diesen Betriebspunkt hin optimierten und so von der Gesamtleistung des Produktes her in eine Effizienzklasse gelangen konnten, die durch die technische Ausstattung des Klimagerätes unter Umständen nicht gerechtfertigt war.
SEER und SCOP greifen genau dieses Problem auf, denn das „S“ steht für „Seasonal/Saisonal“ und bedeutet, dass mehrere realistische Messpunkte definiert sind, die alle in die Einstufung der Energieeffizienzklasse einfließen. Für den Kühlbetrieb liegen die Messpunkte bei 20 °C, 25 °C, 30 °C und 35 °C Außentemperatur. Für den Kühlbetrieb wurden dabei die Klimadaten aus Straßburg stellvertretend für ganz Europa angenommen. Entsprechend der Temperaturverläufe in Straßburg wurden die einzelnen Messpunkte unterschiedlich gewichtet. So hat der Teillastbetrieb eines Klimagerätes, der mehr als 90 % des Betriebs abbildet, eine entsprechend große Gewichtung in der Einstufung der Effizienzklasse bekommen.
Für den Heizbetrieb konnte kein europaweit gültiges Temperaturprofil erstellt werden. Deswegen wurden hier drei Klimazonen in Europa definiert – Nord-, Mittel- und Südeuropa –, für die unterschiedliche Lastprofile definiert wurden. Die Messpunkte liegen einheitlich bei 12 °C, 7 °C, 2 °C und -7 °C Außentemperatur.